100 Jahre bezahlbarer Wohnraum: Die Volkswohnung feiert Geburtstag

Seit 100 Jahren steht die Volkswohnung für bezahlbaren Wohnraum in der Fächerstadt. Zum Gründungstag am 26. Mai startet die Wohnungsbaugesellschaft in ihr Jubiläumsjahr: mit einer Initiative, die Mieterinnen und Mieter in den Fokus nimmt und ihren Geschichten Raum gibt, mit einer Vielzahl von Projekten und Aktionen, die nachhaltig Mehrwerte schaffen, und mit einer Ausstellung in der Karlsruher Zentrale am Ettlinger-Tor-Platz, die die lange Geschichte greifbar macht.

Die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg war groß, und öffentlich geförderte Wohnraumprogramme der damaligen Zeit führten zur Gründung vieler gemeinnütziger Wohnungsbaugesellschaften – so auch in Karlsruhe im Mai 1922. Heute hat sich am Kernauftrag der Volkswohnung nichts geändert: Sie steht seit 100 Jahren für soziale Stabilität in einem fragilen Wohnungsmarkt und versorgt breite Schichten der Bevölkerung mit bezahlbarem Wohnraum.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das städtische Unternehmen zukunftsorientiert weiterentwickelt und mit seinen Bauprojekten das Gesicht von Karlsruhe geprägt. Quartiere wurden neu konzipiert und errichtet, denkmalgeschützte Gebäude gerettet und moderne Stadtstrukturen mitgestaltet. Von Beginn an waren die Bedürfnisse der Menschen der Hauptantrieb. Ob kinderreiche Familien, Kriegsheimkehrer oder Flüchtlinge: Jedes Jahrzehnt hatte seine Besonderheiten, denen die Verantwortlichen der Volkswohnung mit klugen Ideen begegnet sind. „Auch heute sind wir dabei, Wohnen neu zu denken. Denn die Aufgaben werden nicht weniger, im Gegenteil – uns beschäftigen die Herausforderungen durch den Klimawandel, Lieferengpässe und Baukostensteigerungen, Flächenknappheit, Fragen des Zusammenlebens und der sozialen Gerechtigkeit ebenso wie die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Lebenswelt“, so Stefan Storz, Geschäftsführer der Volkswohnung.

Im Jubiläumsjahr stehen vor allem die Mieterinnen und Mieter im Fokus. Ihre Lebensgeschichten, Wünsche, Bedürfnisse und Biografien waren der Antrieb dafür, dass die städtische Gesellschaft im Laufe der zurückliegenden 100 Jahre Hunderttausenden ein Zuhause geben konnte. Auf der Jubiläumswebseite www.100jahre.volkswohnung.de finden sich daher viele der ganz persönlichen Geschichten wieder. Ab dem 26. Mai 2022 können Besucher:innen dort zudem in die Historie der Volkswohnung eintauchen und wichtige Meilensteine hautnah – in Wort, Bild und Ton – erleben. Und wer diese lieber analog erfahren möchte, ist herzlich in die Zentrale am Ettlinger-Tor-Platz eingeladen: Ab dem 24. Juni 2022 zeigt eine Ausstellung am und im Gebäude wichtige Meilensteine der hundertjährigen Geschichte der Wohnungsbaugesellschaft. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten für jede:n zugänglich.

Mit dem Jubiläumsmotto „Geschichten Raum geben“ werden aber auch neue Narrative im Verlauf der Jubiläumsmonate geschaffen: Bei Quartiersfesten für die Mieterschaft werden Nachbarschaft und Dialog aktiv gelebt. Nachhaltige Investitionen in den Beständen – wie eine Baumpflanzaktion, die Aufwertung von Freiflächen und Spielplätzen oder auch die Schaffung von neuen Bewegungsangeboten – verbessern die Aufenthaltsqualität und generieren Mehrwerte, die über das Jubiläum hinaus in den gesamten Stadtteil wirken. Urban-Gardening-Aktionen fördern Partizipation und Miteinander – bei der ersten, im Frühjahr gestarteten Aktion in der Nordweststadt gärtnern und ernten die Mieterinnen und Mieter bereits zusammen.

Das Motto „Geschichten Raum geben“ kommt auch auf die Schiene, denn ab dem Geburtstag am 26. Mai 2022 fährt eine Jubiläums-Straßenbahn durchs Stadtgebiet.

Zu den ersten Gratulanten gehört Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Daniel Fluhrer: „Als städtische Partnerin ist die Volkswohnung eine wertvolle Unterstützung bei der Bewältigung der anspruchsvollen Zukunftsaufgaben, denn bezahlbares Wohnen ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Die Volkswohnung schafft nicht nur neuen, bezahlbaren Wohnraum, sondern verfolgt auch einen hohen Anspruch an Nachhaltigkeit, geht neue Wege in Sachen Mobilität und Energie, hat Inklusion und Barrierefreiheit im Blick und denkt Quartiersentwicklungen ganzheitlich. So schreibt sie ihren ursprünglichen Auftrag in die Zukunft fort.“