Ich bin 1970 in die Untermühlsiedlung gezogen. Damals war die Wohnungsnot so groß wie heute. Als mein Schwiegervater verstorben war, haben mein Mann und ich seine Wohnung übernehmen können. Wir waren sehr froh darüber, denn, wir waren jung verheiratet, hatten im Grunde nichts, und die Miete betrug nur 80 Mark. Heute ist sie immer noch bezahlbar, unter anderem deswegen sind wir der Volkswohnung treu geblieben.
Ich mochte das Viertel gleich. Bis heute genieße ich es,
dass es in der Untermühlsiedlung so grün ist.
1987 gründeten wir in der Siedlung eine Frauengruppe, es gab einen monatlichen Treff. Wir haben sehr viel miteinander unternommen, und damals lernte ich auch die Frau H. kennen. Im Viertel gab es schon vorher eine Spiel- und Lernstube, wo der Nachwuchs sich nachmittags aufhalten konnte. Durch diese Einrichtung haben die Kinder bessere Noten in der Schule bekommen, was der ganzen Siedlung Auftrieb gegeben hat.
Aber ich kann mich nicht beklagen. Was ich bei der Volkswohnung gemeldet habe, ist auch ausgeführt worden. Ich möchte eben, dass es hier nicht verlottert, sondern alles im Rahmen bleibt. Wenn jeder von den Bürgerinnen und Bürgern darauf achten würde, würde ja alles stimmen, oder? Das machen aber viele nicht.
Christa M. macht es großen Spaß, in der Untermühlsiedlung zu wohnen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sofie H. hatte sie in über 50 Jahren viele Ideen, um die Lebensqualität im Viertel zu verbessern.