Hier wurden Freundschaften
fürs Leben geschlossen

Fast ihr halbes Leben hat Birgit S. in der Albert-Braun-Straße Oberreut verbracht. Bis heute lebt ihr Vater in der Wohnung, wo sie mit ihrer Familie aufgewachsen ist. Doch nicht allein seinetwegen kehrt sie häufig an die Orte ihrer Kindheit und Jugend zurück.

Ich hatte eine tolle Kindheit mit Wald und Wiesen vor der Haustür,

und einem riesen Zusammenhalt in der Nachbarschaft.

Was ich hier erlebt habe, das kann mir niemand nehmen. Damals gab es viele große Familien, wir waren bestimmt um die 40 Kinder. Die meisten hatten zwar nicht viel Geld, aber wir waren glücklich.

Mein Bruder und ich sind in dieser Wohnung auf die Welt gekommen. Insgesamt waren wir vier Geschwister, heute lebt leider nur noch einer meiner Brüder. Ich selbst wollte eigentlich nie aus Oberreut raus. Mit 18 Jahren bin ich zunächst in eine Ein-Zimmer-Wohnung im selben Haus gezogen. Erst mit Mitte, Ende 20 habe ich von einer Freundin eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Daxlanden übernommen.

Egal, ob früher der Hausmeister oder heute der Mieterservice, es ist immer jemand da. Das ist das Schöne an der Volkswohnung. Zwischendurch habe ich einige Jahre woanders zur Miete gewohnt. Doch nach meiner Scheidung bin ich mit meinen Kindern bewusst wieder zurück zur Volkswohnung. Heute wohne ich mit meinem Sohn in der Rheinhafenstraße in Daxlanden. Es ist zwar nicht ganz so wie in Oberreut, aber es ist auch wieder in eine tolle Gemeinschaft.

Wer kann schon behaupten, dass er vier Freunde aus der Sandkasten hat, mit denen er durchs Leben geht. Wir sind alle in einem Haus aufgewachsen. Von uns Freundinnen wohnt keine mehr in Oberreut, aber ich kenne noch viele, die dort geblieben sind. Ich war ja u.a. auch Mitglied im Oberreuter Fanfarenzug. Beim Oberreuter Fest treffe ich deshalb immer viele bekannte Gesichter.

Oberreut sieht heute an vielen Stellen ganz anders aus. Einige Änderungen, die man früher erst abgelehnt hat, will man heute nicht missen so wie der Anschluss an die Straßenbahn. Ich finde, Oberreut hat sich gut verändert, man hat eigentlich alles, was man braucht.

In Daxlanden wohnt Birgit S. seit gut fünf Jahren und ist gespannt auf das neueste Bauprojekt der Volkswohnung, das August-Klingler-Areal mit mehreren hundert neuen Wohneinheiten, Geschäften und Grünflächen: „Das ist ein großer Vorteil an der Volkswohnung. Wo sie baut, entsteht auch immer ein gutes Umfeld.“